Sonntag, 6. August 2017

Navigation - wahoo ELEMNT bolt

Klingt wie eine Nebenkomponente, ist aber tatsächlich das, was mich neben dem fahren auf meinen Touren am meisten beschäftigt.

Als ich vor 2 Jahren meine erste Tour gefahren bin, habe ich dafür ein recht einfaches aber sensationell günstiges Fahrrad Navi von Aldi/Hofer verwendet. (siehe hier: Link). Das hat mich zwar auch irgendwie nach Lissabon gebracht aber war einfach total mühsam. Mindestens 1x am Tag abgestürzt, zoomen war unmöglich und Richtungsanweisungen hat es auch keine gegeben - ich konnte nur hinterherfahren und schauen, dass ich auf der roten Linie fuhr.

Im letzten Jahr habe ich dann komoot entdeckt, weil mit Navi, die besser funktionieren einfach zu teuer waren (Garmin rd 400 EUR) und dann auch nur Navigationsgeräte waren. Wenn ich überlege, dass man Smartphone nicht so teuer war keine Alternative. Also habe ich mir einen Halter fürs Smartphone gekauft und dieses an den Vorbau geschnallt. (siehe mein Bericht hier) An sich keine schlechte Sache aber es ist eben nicht dafür gedacht. So konnte ich zwar komoot nutzen, das wirklich über die gesamte Strecke eine super Performance gezeigt hat (nie abgestürzt, bis auf kurze Ausnahmen immer super Routen ausgewählt) aber der Akku eines Smartphones hält nicht lange genug damit das Display die ganze Zeit eingeschaltet sein kann, erst recht nicht wenn man die Beleuchtung auf Maximum schaltet, um auch in der Sonne etwas zu sehen. Es kann sich zwar auch automatisch einschalten, insbesondere in Orten, in denen jedoch klar ist, dass man nur gerade aus muss, schaltet es sich aber permanent ein und man muss es wieder ausschalten.

Der größte Haken war jedoch, dass das Smartphone nicht wasserdicht ist und ist es im Regen nicht mehr richtig verwenden konnte. Und wahrscheinlich würde auch ein wasserdichtes Gerät nicht viel helfen, weil die Wassertropfen, die vom Helm auf das Display tropfen unentwegt irgendwelche Aktionen auslösen.

Und fürs Mountainbike ist der Halter für wilde Abfahrten wohl auch zu filigran. Und noch dazu sind moderne Smartphones einfach zu groß.

Ich habe mir schon letztes Jahr gewünscht, dass ein Gerät, das wie ein 2. Display funktionieren würde, perfekt wäre. Ich hatte schon mit einer Smartwatch experimentiert aber auch von dieser hält der Akku nicht lang genug. Im Frühjahr habe ich dann entdeckt, dass Wahoo ein Gerät anbietet, dass mit komoot kompatibel ist. Genau genommen sind es sogar 2 Geräte. Der Wahoo ELEMNT und der ELEMNT Bolt. Unterschied zwischen den Geräten ist im Wesentlichen die Größe u das Gewicht.


Die Bewertungen waren gut und er konnte alles, was ich mir gewünscht habe und sogar noch mehr.

Zum Beispiel hier gibt es einen guten Test, der auch mir bei der Entscheidung geholfen hat.



Also den Versuch gewagt und die kleinere Version – den ELEMNT bolt - gekauft und ich bin total begeistert.

Vorteile:

+ Das Display ist perfekt ablesbar – selbst bei stärkster Sonneneinstrahlung.
+ Die Signale zum Abbiegen (piepst 250m vorher, dann noch einmal kurz vorher und direkt beim Abbiegen) sind sehr deutlich zu hören – auch auf ruppigen Abfahrten
+ wenn man falsch fährt macht er deutlich darauf aufmerksam (die LED in der oberen Leiste blinken rot und es piepst unüberhörbar)
+ Das Kartenmaterial kennt auch die kleinsten Pfade in den Bergen. Nur einmal war der Weg selber nicht eingezeichnet auf der Karte, was aber nicht stört, weil man anhand der Linie trotzdem erkennt wo man fahren muss
+ kleines und kompaktes Gerät
+ sehr gute Performance (lediglich, wenn man schnell links und rechts abbiegt kommt er mit dem Drehen der Karte nicht so recht nach)
+ der Akku hält locker einen Tag (hatte nach 7 Stunden noch immer 40%
+ Akku lädt ggf. sehr schnell nach. Nach knapp einer Stunde ist wieder voll notfalls – da kann man in einer Pause einfach kurz nachladen, wenn nötig
+ komoot Trittfrequenz und Geschwindigkeitssensoren sind wirklich smart, da kein Magnet benötigt wird. Der Sensor alleine reicht und registriert die Bewegungen dadurch, dass er sich selber dreht (wird am Kurbelarm bzw. auf der Nabe befestigt).
+ arbeitet zuverlässig mit komoot und anderen Sensoren zusammen (habe noch einen Trittfrequenz u Geschwindigkeitsmesser von NC-17).
+ wasserdicht
+ super easy mit dem Smartphone konfigurierbar

Nachteile

- was nicht zuverlässig funktioniert ist die Ermittlung der Höhenmeter. Mein Gefühl ist, dass er wenn man zu langsam ist (weil man langsam fährt oder schiebt) zeigt es keine Steigung an. Und wenn keine Steigung angezeigt wird, wird offenbar kein Anstieg aufgezeichnet. Zumindest hatte ich immer deutlich weniger Höhenmeter, als es gem. komoot und der Route hätten sein sollen.
- wenn man entlang eines steilen Hanges oder einer Felswand fährt, verschiebt sich die Position von dem Hang weg. Der ELEMNT piepst dann selbst wenn man auf dem richtigen Weg ist dauernd
- das Höhendiagramm passt häufig nicht (man ist angeblich auf dem höchsten Punkt, es geht aber noch weiter hinauf – meinem Gefühl nach ist er immer etwas hinten nach
- das Höhendiagramm ist nicht wirklich brauchbar, um zu erkennen auf welcher Höhe man sich befindet, denn die zurückgelegten Höhenmeter sieht man nicht mehr (man sieht das Diagramm nur für die noch zu fahren Kilometer). Auch ist nicht erkennbar wie steil es ist weil je nach Zoomfaktor alles steil bzw. alles flach aussieht
- mit Handschuhen nicht so gut bedienbar (für die Fronttasten braucht man immer etwas den Fingernagel)
- in manchen Ansichten wäre für ein weiteres Datenfehlt Platz, lässt sich aber nicht einblenden (zB wäre in der Kartenansicht in der oberen Leiste Platz für einen Wert links und einen rechts – stattdessen siehe man nur einen Wert und der Rest bleibt leer).
-Verarbeitung nicht sehr wertig (grauer glänzender Kunststoff)

Conclusio

Eines der besten Geräte, die ich bisher gekauft habe. 250 EUR sind kein niedriger Preis aber eine nicht funktionierende Navigation kann einem komplett den Spaß am Fahren verderben, wenn man ständig anhalten muss oder umsonst einen Berg hinauffährt weil das Navi hängt und der Abbiegehinweis zu spät kommt. Der ELEMNT ersetzt zudem auch gleich die Anzeige eines Pulsmessers und den normalen Tacho. Von mir nach 10 Fahren und rd. 650 km eine volle Empfehlung für den wahoo.


Topps und Flopps: Mountainbike, Bekleidung und sonstige Ausrüstung

Hier nun die Topps und Flopps zur Ausrüstung

Mountainbike

Wenn ich jetzt sagen würde, dass ich hier einen Versuch gewagt habe, wäre es vielleicht etwas übertrieben aber: Das Mountainbike ist wegen des teilweise doch deutlichen Leichtbaus nicht unbedingt das typische Transalp Rad.

So ist doch das ein oder andere Teil verbaut, dass eine Gewichtsbeschränkung auf 75 kg hat (Pedale zB jedenfalls). 

Hier kann ich sagen: Topp!

Ich hätte es selber nie für möglich gehalten aber das Rad hat ohne ein einziges technisches Problem durchgehalten. Ich habe nicht einmal Luft nachgepumpt - 7 Tagen einfach nur fahren.

Und das wie erwähnt vor dem Hintergrund, dass es Leichtbauteile sind und ich sicherlich nicht so ganz vorsichtigt damit umgegangen bin. Einzige Vorsichtsmaßnahmen waren knapp 2,0 Bar Luftdruck, bei spitzen Steinen mit den Reifenflanken aufpassen und bei langen Abfahren der Bremse hin und wieder Zeit zum Abkühlen geben.

Ich würde einem leichten Rad auf so einer Tour jedenfalls einem schwereren mit mehr Federweg den Vorzug geben. Ob vollgefedert oder nicht ist Geschmackssache. Es gibt nur wenige Abfahrten, auf denen die Vollfederungen mehr Sicherheit bringt. Die meiste Zeit verliert man durch das (wenn auch geringe) Einfedern bzw. Mehrgewicht Kraft.

Auch bei den Reifen ist Leichtbau kein Problem. Ich war mit den Schwalbe Racing Ralph in der Liteskin Variante unterwegs. Mit etwas unter 500g ist der Reifen schon an der unteren Kante was das Gewicht angeht. 

->> Topp

Überhaupt sind die Laufräder mit 1531g relativ leicht. Ursprünglich war das Rad einmal ein LBNTS (Leichtbau muss nicht teuer sein) Projekt, durch die XTR Teile habe ich das zwar etwas aufgeweicht aber 1531g sind für Standard Laufräder, die unter 300 Euro gekostet habe (Selbstbau) recht wenig.

->> Topp

Auch die Bremsscheiben fallen eher in die Kategorie "nett zum anzusehen aber nicht fahrbar". Auf 180mm Durchmesser haben sie lediglich 95g. Dank Titanschrauben bleibt die Scheibe mit Schrauben bei ziemlich genau 100g. 

->> Topp

Federgabel SID XX. Ich hatte zuvor keine Federgabel, die blockierbar war, finde es aber auf Anstiegen sehr angenehm die Gabel blockieren zu können.  Wie ich jetzt bei der ersten Abfahrt nach der Transalp festgestellt habe, funktioniert die Blockierung nicht mehr richtig. Vielleicht ist da durch die ruppigen Abfahrten doch etwas undicht geworden. Das muss ich mir noch einmal angesehen.

Sonst aber Topp bei nur 1476 g Gewicht

Der Rahmen ist mit 1100g nach heutiger Definition nicht extrem leicht aber schon eher als empfindlich anzusehen. Ich habe ihn nicht geschont, fahre keine Schutzfolien aber bis auf ein paar leichte Steinschläge schaut er super aus

->> Topp

Früher bin ich AVID XX Bremsen gefahren (weil es sich günstig gab und sie sehr leicht waren). Nachdem sie nach jedem Winter entlüftet werden musste, habe ich sie nach dem 3 Winter durch XTR Bremsen ersetzt und habe seit dem keine Probleme mehr. Kann Shimano daher nur empfehlen. Schwachstelle sind sicherlich die Bremssscheiben (siehe oben), die noch dazu mEn die Beläge recht schnell auffressen durch die vielen Kanten. Die Beläge waren daher auch das einzige Verschleißteil, das ich nach der Transalp ersetzen musste.

Jeweils alter und neuer Belag daneben:




Sonst hat sichtbar eigentlich nur der linke Kurbelarm durch Steinschlag gelitten:


Wenn man bedenkt, dass es Carbon ist aber auch nur ein Lackabplatzer.

Hier noch einmal der LINK zum Post, in dem ich das Rad vorstelle mit Teileliste

Magura Vyron Sattelstütze

Eine absenkbare Sattelstütze finde ich etwas sinnvoll, da sie doch auf den steileren Passagen deutlich zum sicheren Fahren beiträgt. Ob nun die Magura oder einen andere ist egal. Die Magura hat jedenfalls den Vorteil, dass man sie daheim für die bekannten Strecken wieder gegen eine starre Stütze austauschen kann. 615g sind doch einiges an Gewicht. Nur der Sattel und die Sattelstütze, die ich für die Transalp verwendet habe, machen mein Rad 500 g schwerer!

Nach rd. 600 km im Gelände kann ich an der Stütze keine Abnützung erkennen. Sie hat nicht mehr Spiel als sie zuvor hatte und sowohl das Absenken als auch das Anheben funktioniert tadellos. Da die Stütze eine Stromsparfunktion hat, muss man sie in der Früh immer einmal aktivieren damit sie die Verbindung aufbaut. Solang sich das Rad bewegt bleibt sie dann aktiv und man kann beliebig sofort absenken und wieder nach oben fahren.

Daher für eine absenkbare Sattelstütze eine klare Empfehlung ->> Topp.

Bekleidung

Was sollte man mitnehmen? Nach meiner Erfahrung ist kurze Bekleidung im Sommer ausreichend. Wenn man dann nur Armlinge und Beinlinge dabei hat und vielleicht ein langes Trikot, kann man zusammen mit der Regenjacke sich ausreichend warm anziehen. Da hatte ich es mit Thermotrikot und Regenhose etwas zu gut gemeint.

Schuhe

Meine größte Sorge vor der Tour war im Nachhinein völlig unbegründet. Auch nach Ende der Tour (es war wie gesagt von oben bis auf den ersten Tag und ein Gewitter zum Ende hin eher trocken) kann ich nur empfehlen normale Mountainbike Schuhe zu nehmen. Die Trage-/Schiebestrecken sind so kurz, dass sich spezielle Schuhe einfach nicht lohnen. Die Nachteile (weiche Sohle, zu warm), die man sich damit mit erkauft sind mEn zu groß.

Ich würde nicht unbedingt Schuhe mit einer empfindlichen Carbonsohle empfehlen denn meine Sohlen haben doch etwas gelitten.



Ansonsten bieten die Spikes des Race Schuhe sicherlich mehr Vorteile als eine weiche Gummisohle eines Touren Schuhs. Wenn man nicht ohnehin immer mit Tourenschuhe fährt - extra kaufen würde ich sie nicht. 

Navigation

Vergesst diese teuren Navigon Lösungen. Ich bin voll und ganz von wahoo überzeugt. Noch nie war ich was Navigation angeht so entspannt unterwegs wie dieses Mal. Kein einziges Mal habe ich mich verfahren. Deswegen gibt es hier LINK noch einen separaten Eintrag zum ELEMNT.

Topps und Flopps: Planung, Route, Gepäck und Übernachtungen

Hier nun wie angekündigt ein paar Hinweise zur Planung, Training, Route, Gepäck und Übernachtungen.

Planung

Da ich mich erst recht kurz vor dem Start entschieden habe eine Transalp zu fahren, ist meine Planungsphase recht kurz gewesen. MEn aber auch kein Problem denn mehr als Hotels und ggf. einen Gepäcktransport und die Rückreise muss man nicht vorher organisieren. Wenn man dieses Route fährt sind die Etappenziel klar - da gibt es also nicht nicht viel zu planen. Zur Routenplanung siehe nachfolgend.

Training

Auch das habe ich wieder nicht zu sehr erwähnt aber ich habe mich überhaupt nicht speziell auf die Transalp vorbereitet. Außer Radfahren mache ich nicht wirklich Sport. Und da das im Winter (zumindest mir) keinen Spaß macht, beginnen ich mit dem "Training" jedes Jahr im Frühjahr aufs Neue Kondition,... aufzubauen nach mehreren Monaten ohne Sport. Ich glaube, dass ich keine so schlechte Grundkondition habe - von Topfit bin ich jedenfalls aber auch einiges entfernt. 
So bin ich bin zur Transalp (von ein paar Fahrten durch Wien abgesehen) lediglich 310 km mit dem Mountainbike und 354 km mit dem Rennrad unterwegs gewesen.
Im Vergleich zu meinen Rennradreisen, bei denen ich nach jeder Etappe wirklich erschöpft bin und manchmal das Gefühl habe nicht mehr stehen zu können, war die Transalp doch eher entspannt. Klar waren die 2.000 Höhenmeter am Stück von Grosio nach Ponte di Legno am 5. Tag anstrengend - aber bestenfalls mit den eher kürzeren Etappen meiner Rennradreisen vergleichbar. Wenn ich zurück denke an die 2. Etappe im letzten Jahr durch Portugal, wo es bei rd. 40 Grad 150km auf und ab (in Summe 2.000 Höhenmeter) ging oder die 180 km an der Cote d'Azur entlang, war die Transalp jetzt recht easy.
Ich muss an dieser Stelle dazu sagen, dass mir Höhenmeter nicht so viel ausmachen und meine Abendrunden immer auf 45 km ca. 900 Höhenmeter haben. Wenn man eher aus dem Flachland stammt und kaum Höhenmeter fährt, dann ist es auf einer Transalp wahrscheinlich eine anderen Herausforderung als wenn man regelmäßig Höhenmeter auf seinen Touren hat.

Route

Da habe ich es mir einfach gemacht. Ich habe wie schon zu Beginn des Blog erwähnt hier: http://www.transalp.info/albrecht-route/v2 die gpx-Daten, die man auf sein Navi aufspielen kann gekauft und bin die Route nachgefahren.
Ich kann diese Art der Routenplanung auch nur empfehlen. Es gibt wahrscheinlich 10.000 Möglichkeiten woanders zu fahren - vielleicht aber dann auch viel zu tragen/schieben. Bis auf sehr kurze Passagen, die nicht fahrbar sind (je nach Wetter wahrscheinlich mehr), ist alles gut befahrbar. Ich habe mich kein einziges Mal verfahren - was aber nicht nur an der Route selber sondern v.a. an dem genialen wahoo ELEMNT bolt liegt (siehe hierzu Beitrag Navigation). Wenn man vorher noch keine Transalp gefahren ist und nicht primär auf Freeride Abfahren aus ist sondern auf mit einem "normalen" Mountainbike befahrbare Wege, ist diese Route optimal. Wie schon im Post zum "Alleine Fahren" geschildert, eignet sich die Route auch sehr gut wenn man allein unterwegs ist.

Daher für die Albrecht Route an sich ein "Topp"

Was ich eher nicht empfehlen kann sind die Variante. Es war keine dabei, bei der ich sagen würde, dass es sich gelohnt hat, dafür aber einige, über die ich mich geärgert habe. Die also besser auslassen (zumindest die, die ich gefahren bin).

Die sind daher eher ein "Flopp"

Gepäck

Ich habe mich ja für die gemütliche Variante entschieden und mein Gepäck transportieren lassen. Das hat auch wirklich sehr gut funktioniert. Daher für den Gepäcktransport mit www.bikeshuttle.it ein "Topp".

Ich für mich würde nächstes Mal wahrscheinlich aber einen größeren Rucksack kaufen und die paar Sachen, die man am Abend trägt in den Rucksack geben. Da ich ohnehin immer die Schlechtwetterbekleidung dabei hatte + 3 Liter Wasser, hatte mein Rucksack auch so schon locker über 6 kg. Da wären jetzt weitere 2 kg auch nicht dramatisch gewesen. Dann hätte ich zwar kein Tablet und keine 4 Hosen/Trikots mitnehmen können, gegangen wäre es aber auch gut.
Da die Hotels auf der Route alle auf Mountainbiker eingestellt sind, gibt es fast überall einen Wäscheservice entweder kostenlos oder für ein paar Euro und man hat am nächsten Morgen gewaschene Wäsche. Da die Orte alle klein sind, kann man am Abend ohnehin nicht viel herum spazieren, dass man ein 2. paar Schuhe braucht.
Aber auch hier wieder der Hinweis, dass ich bei perfektem Wetter unterwegs war. Wenn man komplett nasse Schuhe vom Tag hat, kann man die nicht am Abend wieder nutzen. 


Übernachtungen

Diese waren in Grund, dass ich fast eine Guided bzw. Selfguided Tour von einem der vielen Transalp Anbieter gebucht hätte. Ich habe dann einfach (alle) Übernachtungen über booking.com gebucht. Auch wenn die Hotels es nicht besonders mögen wenn man so bucht - es geht einfach sehr schnell und man hat sofort eine Bestätigung. Ich habe im Schnitt für Einzelzimmer mit Frühstück für Hotels, die zumindest eine Bewertung von 8,5 hatten, 70 EUR gezahlt. Wenn man das mit den über 1.000 Euro, die man für eine Tour bei einem Veranstalter zahlt vergleicht, spart man hier über 500 EUR und hat tendenziell bessere Hotels. Selbst wenn man noch 220 Euro für Gepäcktransport und Rückreise noch dazu rechnet, steigt man noch immer deutlich billiger aus. In einem Doppelzimmer könnte man noch einmal mehr sparen - wenn man nicht alleine unterwegs ist.

Besonders empfehlenswert fand ich das Hotel Yscala in Ischgl (http://www.yscla.at/) kostenloser Wäscheservice, ein kostenloses Upgrade auf ein größeres Zimmer und ein sehr gutes Frühstück.

Ich habe alle Hotels erst etwas über eine Woche vor der Reise gebucht und hatte trotz Urlaubszeit kein Problem ein Zimmer zu bekommen. Also auch wenn man sich kurz dazu entschließt eher unproblematisch. 


Transalp alleine Fahren? Ja!!

Transalp alleine fahren?

Ich habe es bisher nicht so deutlich heraus gestrichen um - falls etwas passiert wäre - mir die Kommentare zu ersparen wie "soetwas macht man auch nicht alleine", "für Anfänger gibt es geführte Gruppen",....

Ich habe die Transalp genauso wie meine Rennradreisen in den letzten 2 Jahren alleine gemacht. Hierzu habe ich vorher bei meiner Recherche eigentlich nur gelesen, dass man das eigentlich nicht machen sollte, zumindest nicht wenn man nicht schon mehrere Jahre Erfahrung hat. 

Aus diesem Grund habe ich diese Route gewählt. Die Albrecht Route ist eine schon vielfach ausprobierte und recht stark befahrene Route. Falls ich ein technisches Problem gehabt hätte oder gestürzt wäre, wäre meine Hoffnung gewesen, dass hier noch jemand nach mit vorbei kommt, der mir im Notfall hätte helfen können.

Ich muss an dieser Stelle sagen, dass meine Erfahrungen jetzt nicht ganz repräsentativ für eine durchschnittliche Transalp sein mögen, weil ich einfach ein unglaubliches Glück mit dem Wetter hatte. Für mich waren alle Wege in perfektem Zustand weil der Untergrund trocken war. Viele wären bei Nässe sicherlich ganz anders gewesen.

Dies voraus geschickt, muss ich aber zumindest für mich feststellen, dass ich mir doch fast mehr erwartet hatte. Wenn man sich etwas durchs www liest wird eine Transalp doch mEn etwas übertrieben beschrieben. Wenn man auf der Hauptroute bleibt (d.h. keine Varianten fährt) und zwischen Juli und September unterwegs ist, sehe ich kein besonderes Risiko alleine zu fahren.

Es begegnen einem laufend andere Biker oder Wanderer und bis auf dem Abfahrten vom Fimber Pass (3. Tag), und am 6. Tag von "Forcellina di Montozzo" die etwas steiler und felsiger sind, ist nichts wirklich wildes dabei. 

Ich würde auch nicht was mir ein Guide (bitte jetzt nicht wieder eine Fahrtechnik Diskussion beginnen) bei einer geführten Tour mehr sagen könnte, außer wo der Weg weiter geht. Ich würde die Tour niemandem empfehlen, der zuvor noch nie auf einem Mountainbike gesessen ist weil man insbesondere bei den Auffahren - wenn man nicht alles schieben will - auf dem gröberen und lockeren Untergrund schon etwas Fahrtechnik braucht. Aber das war es dann auch schon. Ich habe vor 19 Jahren angefangen ernsthafter Mountainbike zu fahren (die Zeit als man als Kind ein Rad hatte, das aussah wie ein Mountainbike zähle ich einmal nicht mit), finde aber neben allerlei anderen Hobbies nicht so viel Zeit um behaupten zu können, dass ich wirklich viel fahre. Und dann ist da auch wenig bis nichts dabei, was hochalpin wäre. Trotzdem habe zu keiner Zeit das Gefühl gehabt, dass es zu anspruchsvoll wären. Fahrtechnisch ist die Albrecht Route daher bis auf wirklich kurze Abschnitte, die man notfalls schieben könnte - keine große Herausforderung.

Deswegen - ohne dass ich jetzt eine Transalp zu harmlos erscheinen lassen will - kann ich jedem, der es alleine machen will (weil er wie ich lieber alleine fährt oder (wie ich) niemanden kennt, die so etwas mitmachen will) empfehlen auch alleine zu fahren. Passieren kann überall etwas, allerdings bin ich auf meinen Runden um Wien vielfach auf einsameren Wegen unterwegs als es die Wege der Albrecht Route sind.

Zur Schwierigkeit siehe der Beitrag zu 
Topps und Flopps: Planung, Route, Gepäck und Übernachtungen