Mittwoch, 5. Juli 2017

4. Etappe: Tschierv - Grosio

Da ich auf rd. 1.600 m Höhe übernachtet hatte ging es zu Beginn erst einmal hinunter. Zum Wetter schreibe ich jetzt nicht extra etwas denn man sieht es auf den Bildern ohnehin.


Die heutige Etappe hatte drei Anstiege – einen gleich nach der Abfahrt vom Hotel und die anderen eher zum Ende hin. Dazwischen sollte es eher eben sein wenn man dem Höhendiagramm traut.

Wie ich heute festgestellt habe starte ich offenbar deutlich später als alle anderen. Bis auf zwei Elektroräder war der Fahrradraum leer als ich um kurz nach 9 gestartet bin. Am Ende des ersten Anstieges hatte ich ein paar, von denen, die im Hotel von letzter Nacht waren schon wieder eingeholt. Das was Anfangs eine Straße war wurde – wie in den letzten Tagen auch – zu einem Schotterweg.



Die Kühe, die man auf dem Bild sieht müssen alle taub sein. Ich habe erst noch überlegt ein Video zu machen weil es so eindrucksvoll war. Die Kuhglocken machten einen dermaßenen Lärm, dass mir die Kühe leid taten.

Als die „Hochebene“ erreicht war wurde es flacher und ich konnte – nachdem es bisher fast nur recht steil bergauf ging etwas Kilometer gut machen. Von der ersten Etappe abgesehen, die kaum Höhenmeter hatte, war dies die längste Etappe mit 80 km.



Nun kam ein Stück, dass mir sehr gut gefiel. Auf einem schalen Pfad ging es oberhalb des Flusses immer leicht auf und ab.



Kurz danach erreichte ich Italien. Würden Landesgrenzen nicht mit einem breiten Streifen auf dem Navi angezeigt werden, hätte ich es nicht gemerkt. An der Ö - CH Grenze gab es ja zumindest noch ein Schild. Hier war es dann nur mehr ein Stein.

Bild Navi Grenze
Bild Grenzstein

Wie man schon auf dem Kartenausschnitt, den ich gestern online gestellt habe sehen konnte, führte die Route heute ein ganzes Stück an einem See entlang. Tatsächlich waren es eigentlich zwei Seen, getrennt durch eine Staumauer. Der Stausee wirkte so wasserleer etwas traurig.



Auf der anderen Seite dann schon etwas hübscher aber irgendwie war das eine merkwürdige Gegend. Völlig im Nichts dieser See – ohne Ortschaften oder ähnliches außen herum aber trotzdem recht viele Spaziergänger. Die wanderten auf der Schotterstraße den See entlang – immer den Autos und deren Staubwolken ausweichend.

Nachdem ich die Passhöhe erreicht hatte, fürchtete ich schon die erarbeiteten Höhenmeter wieder auf der Straße zu vernichten. Tatsächlich bog nach wenigen Kehren ein Schotterweg von der Straße ab, dem ich eine ganze Zeit lang folgte.



Nun fand ich es fad. Es ging nicht rauf und nicht runter einen breiten Schotterweg durch einen Wald. So sehen meine Strecken um Wien herum auch aus. Nach einiger Zeit erreichte ich wieder eine Straße, die ich kreuzte, um dann in ein Tal hinab zu fahren. Was danach kam war sehenswert – so sehenswert, dass ich es vor Schreck nicht fotografiert habe. Eine Straße so unglaublich steil, dass man sich fragte wie sie erbaut wurden. Meine Geschwindigkeit betrug 3 km/h. Gerade so viel, dass ich nicht umfiel.
Aus der Straße wurde dann ein nicht viel weniger steiler Schotterweg, der an der Grenze des fahrbaren war.
Auf dem Foto kann man es ein wenig erahnen wie steil es war.



Der Weg führte hinauf zu dem 2. Anstieg des Tages. Wieder ging es hinauf auch über 2.000 m. Das alleine wäre ja noch nicht so schlimm nur setzt ein eiskalter Gegenwind ein. Zusammen mit dem immer gröber werdenden Untergrund wurde es immer schwerer fahrbar.



Die Passhöhe erreicht konnte man in das Tal hinab sehen, in dem mein Hotel lag. Da mir die 1.500 Höhenmeter des heutigen Tages etwas wenig vorkamen entschloss ich mich – wie schon die Tage zuvor die Varianten hinzu zu nehmen. Und leider musste ich feststellen, dass die Varianten nicht so recht Sinn machen. Bisher waren alle so, dass man kurz noch fahren konnte, bis der Weg immer steiler wurde und eine Schiebepartie daraus wurde. So schob ich das Rad enge Serpentinen hinauf durch einen Wald.



Etwas über eine Stunde später war dann der 3. Gipfel für heute erreicht. Und genauso wie die Varianten hinauf mühsam sind, sind sie es in meinen Augen auch hinab.

Da ich meine Fahrt ja immer aufzeichne, konnte ich meinen Eindruck während der Fahrt nachträglich bestätigen. Es ging in nicht weniger als 70 Kehren mit fast blockierenden Reifen – so stark musste ich bremsen – hinab ins Tal. Die Kehren waren dabei so eng, dass ich das blockierende Hinterrad nutzen musste, um um die Kurven zu kommen. Der Weg war schmal und hätte man die Kurve nicht erwischt, wären man einige Meter im freien Fall ins Tal gestürzt.

Nachtrag, da sich jemand, der meinen Blog verfolgt Sorgen um den Weg gemach hat (siehe Kommentar unter dem Post). Präzise formuliert hätte es heißen müssen, dass manche Kehren so steil und scharf waren, dass es auch bei bester Fahrtechnik unvermeidbar war, dass zeitweise der Hinterreifen blockierte, um um die Kurve zu zirkeln. Der Weg wurde durch meine schwach profilierten 2,1er Schwalbe Racing Ralph nicht stärker in Mitleidenschaft gezogen, als dies durch den nächsten Regen auch passiert wäre. Insbesondere, da es immer wieder sehr felsig war, war der Untergrund deutlich widerstandsfähiger als mein Reifen. Hier ist zu ergänzen, dass es sich um keinen Wanderweg gehandelt hat sondern um eine extra für Mountainbike ausgeschilderte Abfahrt (siehe auch das Schild, das ich extra fotografiert habe in der Galerie). Ich gehe daher davon aus, dass es der Gemeinde bewusst ist, dass der Weg daher anders beansprucht werden könnte, als es dies bei einer reinen Nutzung durch Wanderer der Fall ist. Abschließen kann ich sagen, dass es diesem Weg und auch den anderen, die ich an diesem Tag genutzt habe auch nach meiner Überfahrung noch sehr gut ging.



Zwischendurch wechselte der Waldweg in einen alten Karrenweg. Zwar befestigt aber ebenfalls steil und uneben.

Nun war ich wieder einmal dankbar für meine absenkbare Sattelstütze, durch die ich zumindest mein Gewicht weit genug nach hinten verlagern konnte, im nicht bei dem nächsten Absatz über den Lenker zu gehen.
Immer wenn ich wieder freien Blick ins Tal hatte, stellte ich fest, dass es noch immer weit bis unten ist.



So langweilig es auch sein muss – ich war wirklich froh die letzten Kilometer auf der Straße ins Tal fahren zu können. Um 16:30 erreichte ich Grosio, wo ich im Hotel wieder einige Gesichter von den letzten Tagen erkannte.

Was habe ich heute gelernt. Die Varianten sind mEn sinnlos. Wenn man so eine steile Abfahrt mag – ok. Aber der Weg dort hin ist immer sehr mühsam und immer ein Fußweg ab einem bestimmten Zeitpunkt. Die Mehrzahl der Radler dürfte diese auch nicht fahren denn einerseits treffe ich auf den Varianten nie jemanden und andererseits sind diese teils recht zugewachsen und keine Reifenspuren im Boden erkannbar.
Der Rest der Bilder findet sich wie immer in der Galerie.


Hier die Tour von heute:

Etappenlänge: 80,9 km
Höhenmeter aufwärts: 1.860 m
Höhenmeter abwärts: 2.870 m
Höchster Punkt: 2.350 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 12,1 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 63,1 km/h
Fahrzeit: 6:40
Trittfrequenz durchschnittlich: 46 upm

Kilometer gesamt: 302 km
Höhenmeter gesamt: 7.710 m
Fahrzeit gesamt: 24:25




Was gibt es zu morgen zu sagen? Im Wesentlichen, dass morgen eher eine Straßenetappe ist. Aber noch viel wichtiger – es wird der längste Anstieg werden. Von ca. 650 m Seehöhe geht es zum höchsten Punkt dieser Reise auf 2.620 m. Das bedeutet, dass ich morgen 2.000 Höhenmeter am Stück fahren muss – danach geht es mehr oder weniger nur mehr hinunter. Ansonsten ist morgen die kürzeste Etappe mit nur rd. 50 km. Das Etappenziel hießt eigentlich Pezzo. Da mir Pezzo aber zu klein war, übernachte ich in Ponte di Legno ein Stück unterhalb von Pezzo. Nachdem ich hier heute schon keine Pizza bekommen habe, auf die ich mich so gefreut hatte, werde ich diese hoffentlich morgen bekommen. Hier in Grosio gibt es doch ernsthaft zwar 7 (kleine) Supermärkte aber nicht eine einzige Pizzeria, die geöffnet hat. Und hier im Hotel ist nur ein Ristorante und die haben eben keine Pizza.




3 Kommentare:

  1. "Es ging in nicht weniger als 70 Kehren mit fest blockierenden Reifen – so stark musste ich bremsen – hinab ins Tal. Die Kehren waren dabei so eng, dass ich das blockierende Hinterrad nutzen musste, um um die Kurven zu kommen" Leute die mit blockierenden Reifen fahren, machen die Wanderwege kaputt. Vielleicht doch lieber erstmal etwas Fahrtechnik lernen. Fahrtechnikkurs für Spitzkehren gibt's z.B. hier https://www.trailxperience.com/events/10/fahrtechnikworkshop-spitzkehreversetzen/

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  2. Cool, dass du meinen Blog liest. Du hast da aber mehr gelesen, als ich mir in den 30 Minuten, in denen ich auf das Essen warte und nebenbei den Text schreibe, gedacht habe. Ich habe daher oben noch einmal ergänzt, damit sich sonst niemand Sorgen, um den Weg machen muss.

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