Montag, 3. Juli 2017

Shimano XM7

Nachdem Shimano mit dem SH-MT91 schon einen Transalp Schuh im Angebot hatte und gegenwärtig mit dem XM9 und XM7 gleich 2 Modelle anbietet, die sich vom Datenblatt als Transalp Schuh eignen. So soll in der Auswahl auch ein Shimano Schuh dabei sein – zumal ich zuvor noch keinen Shimano Schuh probiert habe, diese aber wenn man den Berichten im www glaubt ein gutes Preisleistungsverhältnis bieten.

Optik/Eigenschaften:

Wenn ich beim Vaude geschrieben habe, dass er wie ein Wanderschuh aussieht dann muss ich zum Shimano XM7 sagen, dass er wie ein Arbeitsschuh aussieht. Der XM7 wirkt optisch schon etwas klumpig. Der Vaude ist zwar nicht schmaler aber es fällt durch den hohen Schaft nicht so auf. Der XM7 ist also eine Mischung aus dem Vaude und dem Sidi. Wie der Vaude hat der XM7 eine Zehenkappe aus Gummi und einen umlaufenden Rand aus Kunststoff (nicht so gummig und dick wie wie die Kappe). Als übriges Obermaterial kommt Leder zum Einsatz, das aber dünner als beim Vaude ist. Anders als der Vaude ist der XM7 deutlich flacher, so dass der Knöchel frei ist. Ebenfalls mir einer kleinen Fahne kennzeichnet ein GORE-TEX Schriftzug den Schuh als wasserdicht.
Der Schuh wird wie der Vaude klassisch geschnürt, verfügt aber über einen schmaleren Klettstreifen als der Vaude.
Die Sohle ist auch hier von Vibram Sohle, die Cleatabdeckung ist ebenfalls geschraubt. Die Stollen sind nicht so weich wie beim Vaude und der Profilabstand ist enger, er wirklich nicht ganz so geländegängig wie der Vaude.
Durch die geringere Höhe bietet der XM7 eine sehr gute Bewegungsfreiheit für den Fuß. Hier ergibt sich zu meinem flachen Race Schuh von Cube kein Unterschied.
Die Innensohle ist wie bei Lake und Sidi eine einfache Standardausführung.
Mit 536g (pro Schuh) ist der Shimano – vor allem angesichts der robusten Optik eher leicht (zum Vergleich hat mein Cube Race Schuh mit Cleat 434g).







Weitere Fotos in der Galerie

Verarbeitung:

Auch hier ist die Verarbeitung sehr sauber, die Materialien wirken etwas mehr nach Plastik als beim Vaude, das Leder fühlt sich recht ähnlich an, wobei das des XM7 nach dem Anprobieren schon sichtbare Falten aufweist und etwas „zerknittert“ wirkt. Die Schuhbänder sind für einen Bergschuh recht dünn. Vier Schuhbandlöcher sind mit Metallösen ausgeführt, die anderen Durchführungen sind als Texteilschlaufen ausgeführt. Für die Verarbeitung ist der Preis mEn angemessen auch wenn der Schuh wie schon der Vaude Made in China ist.

Passform:

Hier das Gegenteil vom Vaude. Entgegen dessen, was ich im www lesen konnte fällt der Schuh mEn nicht sehr klein aus. Ich habe Größe 46 gekauft, was mit dünnen Socken für mich etwas zu groß ist (Lake 46 passt genau, SIDI 47 ist ebenfalls von der Länge her richtig, bei Vaude ist der 45er zu kein). Mit etwas dickeren Socken könnte der XM7 jedoch passen. Jedenfalls hat der XM7 eine recht hohe Zehenbox und ist im vorderen Bereich relativ breit. Bei Größe 46 hat die Innesohle eine Breite von 95 mm. Gleichzeitig ist der Schuh im mittleren Bereich eher schmal. Gerade im Vorderfußbereich hat man schon fast zu viel Platz. Ich habe das Gefühl etwas im Schuh zu schwimmen. Der Schuh vorne relativ hart (wenn man mit dem Zeh nach oben fühlt bzw. nach vorne). Aber auch insgesamt ist der Schuh innen relativ hart - da sind die anderen Modelle deutlich weicher. Vielleicht wird das Leder, wenn man den Schuh etwas eingetragen hat etwas weicher. Die Länge der Sohle beträgt 305 mm und ist damit deutlich länger als von den anderen Modellen.
Aber selbst der etwas zu große Schuh lässt sich gut am Fuß festschnallen. Wenn die Größe richtig passt glaube ich, dass der Schuh wirklich eine recht gute Passform haben würde.

Test:

Auch hier wieder nur ein Test auf beschädigungsfreie Art und Weise (also nicht gefahren).

Wasserdichtheit: Es kommt wieder der vereinfachte Test vom Lake zu Anwendung – allerdings habe ich auch hier den Test nach 45 Sekunden abgebrochen weil klar war, dass da nicht so schnell Wasser hineinkommt. Das Wasser perlt komplett ab. Die Frage ist nur wie schnell der Schuh trocknet, wenn von oben Wasser hineinkommt (was bei wirklichem Regen wohl unvermeidbar wäre weil der Schuh nicht hoch genug ist, um eine Hohe über den Schaft zu ziehen wie es beim Vaude möglich wäre). Aber zumindest, wenn man im Wasser steht, bleiben die Füße sicherlich eine Zeit lang trocken.



Sohlensteifigkeit/Gehen: Die Sohle ist mEn cleverer ausgelegt als beim Vaude. Wenn man den Vaude vorne und hinten hält und die Sohle zusammen drückt knickt er ziemlich kurz nach den Cleateinsätzen ein. Der Shimano hingehen knickt deutlich weiter hinten, so dass mehr Kraft übertragen werden kann.  So ist der Vorderfußbereich relativ steif, im Bereich der blauen Einsätze auf der Sohle ist jedoch ein Abrollen möglich. Ohne den Schuh am Rad getestet zu haben wirkt das sehr durchdacht als Kompromiss zwischen steifer Sohle auf der einen Seiten und guten Geheigenschaften auf der anderen Seite. Insgesamt ist die Sohle weicher als die des Lake, jedoch gezielt steifer ist die des Vaude.

Fazit:

+ Sohle zwar nicht richtig steif aber im vorderen Bereich recht steift, um eine recht gute Kraftübertragung zu gewährleisten
+ Gute Anpassbarkeit an den Fuß
+ wasserdicht (bei meinem Test)
+ weitgehend wertige Verarbeitung und robuste Materialien
+ gemessen an der robusten Ausführung geringes Gewicht
+ vermutlich trotzdem gute Geheigenschaften
+ sehr gute Bewegungsfreiheit
- kein Knöchelschutz und nur ca. 2 cm höher als mein Race Schuh -> nichts für tiefen Matsch oder ein Schneefeld
- etwas klobige Optik – je nach Pedal könnte man da der Kurbel recht nahekommen
o wenn nass dann wahrscheinlich länger nass
o für niedrige Temperaturen wahrscheinlich zu dünn aber trotzdem nicht sehr atmungsaktiv



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