Montag, 3. Juli 2017

Lake MX105


Über diesen Schuh findet man relativ wenig Informationen. Nachdem ich seit ein paar Wochen mit Rennradschuhen aus dem Hause Lake (CX175) unterwegs bin und diese von der Fußbreite sehr gut zu meinen Füßen passen, wollte ich auch ein Modell von Lake in meiner Auswahl dabei haben.

Optik/Eigenschaften:

Der Schuh ist ein Mix aus schwarzem Textilgewebe und grauem, bzw. an der Kappe schwarzem Kunststoff (leicht seidige Oberfläche). Als Verschlusssystem kommt wie bei vielen Schuhe ein Boa Drehverschluss zur Anwendung. Weiter Klettverschlüssel oder ein 2. Boa Drehrad, um zB den Vorderfuß individuell anzupassen gibt es nicht.
Die Sohle ist eine recht grob profilierte Vibram Sohle, die Cleatabdeckung ist geschraubt.
Bei dem Schuh sind die Knöchel nicht geschützt, dafür hat man mehr Bewegungsfreiheit aber bei einem Schuh, der bis über den Knöchel reicht. Hinten ist ein recht große Lasche (handschuhgeeignet), um in den Schuh hinein zu schlüpfen.
Die Innensohle ist einfach nur eine flache Schaumstoffeinlage. Eine richtige Sohle mit Fußform gibt es nicht.
Da sich – wie schon einleitend erwähnt wenig über diesen Schuh finden lässt – habe ich vorher auch nicht in Erfahrung bringen können, ob der Schuh als wasserdicht angeboten wird. Im Karton fand sich dann der Hinweis, dass das Material DRY-LEX verwendet wurde. Ich nehme an, dass der schwarze Textilmaterial gemeint ist. Google sagt, dass DRY-LEX ein mehrlagiges Material ist, dass für Schuhe und Cowboy Hüte verwendet wird. Na dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Gore-Tex hingegen ist ein Material, das Feuchtigkeit abperlen lässt und damit die Füße trocken hält.
Ich gehe daher davon aus, dass die Schuhe wasserdicht bzw. stark wasserabweisend sein sollen.
Mit fast 600g (pro Schuh) ist der Lake relativ schwer.







Weitere Fotos finden sich in der Galerie

Verarbeitung:

Vielleicht sind meine Ansprüche da zu hoch aber für einen Schuh, der 150 EUR kostet und in China gefertigt wurde, hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Es ist zwar nur ein Schuh, mit dem man auch im Schlamm unterwegs sein wird aber (wie leider auch schon bei dem CX175) geht man mit dem Kleber doch recht großzügig um. Dadurch, dass auf dem grauen Material schwarzes Garn für die Nähte verwendet  wurde, fällt es auch besonders auf, dass die Nähte etwas tanzen. Auch wurden die Rundungen teils eher eckig ausgeschnitten.

Passform:
Lake Schuhe haben einen eher breiten Vorderfuß. Bei Größe 46 ist die Einlegesohl 93 mm breit. Die Länge beträgt 296 mm. Damit ist sie 6 mm länger als die Sohle meines 45,5 größigen CX175.
Lake gibt hinten auf dem Karton 290,5 – 293 mm an. Vielleicht meinen sie damit aber auch die Fußlänge, die in den Schuh passt – allerdings sind 3 mm weniger Fuß als die Sohle lang ist auch wieder recht knapp.
Die Zehenbox ist eher großzügig bemessen, so dass ich die Zehen auch ein wenig auf und ab bewegen kann.
Von der Länge her passt der Schuh ganz gut, leider rächt sich der einzelne Boa Verschluss jetzt etwas. Man sieht es auf dem Foto ganz gut – während der Schuh im vorderen Bereich schon recht stark zusammen gezogen ist und Falten wirft, ist er oben nach meinem Geschmack noch nicht fest genug. Die Fersenkappe ist nicht sehr stark ausgeprägt, so dass ist trotz mEn richtiger Länge (0,5 Größen kleiner wäre wahrscheinlich perfekt) leicht heraus schlüpfe – und das obwohl der Schuh hinten relativ hoch ist und dadurch beim Abwinkeln man recht bald anstößt.

Test:

Nachdem ich nicht alle Schuhe behalten will, kann ich den Test nur auf beschädigungsfreie Art und Weise durchführen (also nicht fahren).

Wasserdichtheit: Ich habe hier einen vereinfachten Test entwickelt – ich halte den Schuh 90 Sekunden mit der Schuhspitze unter den Wasserhahn und fühle, ob er von innen nass wird. Diesen Test hat das Textilmaterial und die Verbindung zur Kappe und Sohle bestanden – es blieb alles trocken.

Sohlensteifigkeit/Gehen: Die Sohle ist überraschend steif. Auf jeden Falls kein Turnschuh wie ich es befürchtet hatte. Im Vergleich zu meinen 10 Jahre lang genutzten Northwave MTB Race Schuhe lässt sie der der alte Northwave mehr durchbiegen. Man spürt es auch beim Gehen mit den Lake – man kippt eher über den vorderen Teil, als dass der Schuh abrollt. Das wäre genau das was ich suchen würde – eine Steife Sohle aber noch genug weiches Profil, um auch auf felsigem Untergrund Grip zu haben. Was mir aber schon beim Gehen in der Wohnung auffällt. Die Boa Drähte machen in Kombination mit den Ösen und der Zunge recht stark „knatschende“ Geräusche. Das würde mich beim Fahren sicher stören

Fazit:

+ stark profilierte, steife Sohle
+ Genug Platz für die Zehen und breite Passform
+ wasserdicht (bei meinem Test)
+ Boa Verschlusssystem
- Verarbeitung etwas nachlässig
- keine optimale Anpassbarkeit weil nur ein Verschluss bis ober rauf
- Fersenkappe zu wenig ausgebildet, so dass der Fuß aus dem Schuh rutscht
o Schuh reicht nicht über den Knöchel, dafür mehr Bewegungsfreiheit
o Preis für Verarbeitung und „Made in China“ eigentlich zu hoch



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